Kino immer anders

Scenes of City Life

In diesem Semester widmen wir uns nach dem Doppelgänger-Motiv erneut einem altbekannten Motiv der Filmgeschichte – der Stadt. Mit dem Aufkommen von Metropolen wie New York, Moskau, Berlin und vielen Weiteren rückte auch die Stadt vermehrt ins Zentrum des Filmes. Spätestens in den 1920er-Jahren, als erste Stadtsinfonien entstanden, war die Stadt als Motiv geboren.

Teil des Programmes ist der bekannte Film Blade Runner, welcher im fiktionalen Los Angeles aus dem Jahr 2019 spielt. Los Angeles wird durch seine Position als Hollywood-Brutstätte auch Thema des Essayfilmes Los Angeles Plays Itself. Das Leben auf den städtischen Strassen ist in der Satire Badou Boy zu sehen. Doch nicht nur die Strasse hat viele Abenteuer zu bieten. In Vive L`Amour dreht sich alles um die Begegnungen in einem taiwanesischen Stadtapartment. Mit Berlin – Die Sinfonie der Grossstadt und M – Eine Stadt sucht einen Mörder reisen wir etwas zurück in der Zeit zu frühen, klassischen Stadtfilmen. Auch wenn die Stadt nicht immer im Vordergrund steht, spüren wir ihre Präsenz durch die Menschen, die in ihr leben. Dies ist auch der Fall in The White Ballon des iranischen Regisseurs Jafar Panahi.
Ebenfalls im Programm ist Ozus Tokyo Story, eine Aussenseitergeschichte, die zeigt, dass eine Stadt jemanden nachhaltig verändern kann. Mit Güeros geht unsere Städtereise weiter nach Mexiko-Stadt, ein unendlich grosser Ort, der sich sogar als Roadtrip anbietet.
Weiter im Programm ist Roma, ein episodisches Liebesgeständnis Fellinis und The Third Man, ein Mystery-Film mit Orson Welles in der wie dafür gemachten Wiener Kanalisation. Natürlich darf auch ein Film über die Stadt, in der wir leben, nicht fehlen. Mit Grauzone, einem grauen Zürich, in welchem die 1968er-Bewegung spürbar nachhallt.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei den Mitgliedern der Progigruppe bedanken, die dieses Programm zusammengestellt haben. Die spannenden Diskussionen, witzigen Kommentare und Filmvorschläge sowie der zahlreiche Verzehr von Schoggi-Kuchen und Bier haben die Programmation zu einem wöchentlichen Highlight gemacht. Ich freue mich darauf, mit den noch übrig geblieben Bieren im Kinosaal anzustossen. In diesem Sinne: Prost und Bonne Projection!

Olivia Sacker, Leitung Programmation


Filme in diesem Zyklus